004 - Statistiken - Jahre 2001 bis 2005

Nostalgie: Die TuS Spielerstatistik von 2000 bis 2005

Die TuS Spielerstatistik von 2000 bis 2005 von Uwe Graff aus dem BLOCK 8, Ausgabe 39 vom 01. April 2007

Tonnenweise Ordner und Papier, hunderte Tabellen und Spielberichte mussten durchforstet und gesichtet werden um die erste TuS Statistik zu erstellen.

Statistiken sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken! Allerorten, in jeder Zeitung, jedem Fernsehmagazin, sogar in nahezu jeder Rede zu irgendeinem x-beliebigen Thema trifft der Leser, Seher oder Hörer auf Aussagen, die auf statistischem Material basieren. Fast alles, und sei es noch so unsinnig, wird da gezählt, gewogen, gemittelt und aufbereitet. Das reicht von den Lebensjahren, die man statistisch gesehen zu erwarten hat, über die Zahl der durchschnittlich gezeugten Kinder oder der allgemeinen Hutgröße bis hin zur mittleren Reisegeschwindigkeit einer Hochseeschwalbe. Und auch vor dem Sport macht die penible Auswertung von Zahlenmaterial nicht halt. So veröffentlicht der Kicker als größter BLOCK 8-Konkurrent seit Jahren schon Statistiken bezüglich der ewigen Bundesligatabelle, der besten Torschützen, der meisten Einsätze, usw. So war es denn auch nicht verwunderlich, dass dieses Thema irgendwann in einer Redaktionssitzung unserer Vereinszeitung diskutiert wurde. Und da wir in der Person von Günter "Ladde" Leyser einen akribischen Sammler von Daten und Fakten als Berater haben, war es natürlich naheliegend, auf dessen unerschöpflichen Fundus zurückzugreifen und auch einmal eine TuS-Statistik zu erstellen!

 

Das erste Problem dabei bildete die zeitliche Eingrenzung, d. h. der Zeitraum, für den die vorhandenen Daten ausgewertet werden sollten. Der Einfachheit halber beschränkten wir uns auf die fünf Spielzeiten ab dem neuen Millennium, d. h. ab der Saison 2000/2001 bis zur letzten Spielzeit, in der Thomas Löber die aktiven Mannschaften als Spielertrainer betreute (04/05).

Die nächste Festlegung galt der Art des auszuwertenden Materials, d. h. zu welchen Aspekten sollte eine Statistik erstellt werden? Auch hier war die Antwort nahe liegend – analog zu "Ladde’s Statistiken", die wir regelmäßig in BLOCK 8 veröffentlichen, konzentrierten wir uns hauptsächlich auf die Punkte Spieleinsätze, erzielte Tore und Verwarnungen, bzw. Strafen. Die Auswertungen wurden sowohl getrennt nach 1. und 2. Mannschaft als auch insgesamt vorgenommen. Mit anderen Worten, jeder Einsatz während einer Begegnung in einem Punktspiel in beiden Mannschaften, und sei er noch so kurz, wurde gezählt!

Und hiermit kommen wir auch gleich zu einer Schwäche, die eigentlich jeder Statistik zu Eigen ist. Die Ausgangslage lässt sich zwangsläufig nicht für alle vereinheitlichen. Als Beweis mag in unserem Fall die Zahl der Spieleinsätze gelten. Selbst die treuesten Spieler der 2. Mannschaft, die in allen Begegnungen eingesetzt wurden, kommen, was die Einsätze anbelangt, schwerlich in die Spitzengruppe. Dies hängt schlicht und ergreifend damit zusammen, dass sie, bedingt durch die Tatsache, dass manche Gegner, vor allem in den Bezirksligajahren, eine 1b-Mannschaft gemeldet hatten oder gar nicht am Reservespielbetrieb teilnahmen, oder die Begegnung aufgrund schlechter Platzbedingungen abgesagt und nicht wiederholt wurde, insgesamt weniger Spiele hatten. Dazu kommt noch die normale Fehlerquote beim Datenerfassen, bzw. der Datenübertragung. Doch keine Angst, im Gegensatz zu dem berühmten Bonmot von Konrad Adenauer, dem ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ("Ich glaube nur dann an eine Statistik, wenn ich sie selbst gefälscht habe!"), haben wir das vorliegende Zahlenmaterial so objektiv wie möglich bearbeitet.

Wer also durch die vorgenannten Einschränkungen nicht abgeschreckt wurde, dem wünschen wir viel Vergnügen beim Lesen der ersten Statistik des TuS Bedesbach-Patersbach!

Den Rekord, was die Einsätze in dem fraglichen Zeitraum anbelangt, hält mit 146 von 150 möglichen Punktspielen (ausschließlich in der 1. Mannschaft!) in fünf Spielzeiten unser Ex-Dauerläufer Christian Hemmer, gefolgt von den Patersbacher Urgesteinen Andreas (144 Einsätze, davon 140 in der 1. und 4 in der 2. Mannschaft) und Dieter Brill (130/128/2).

In Prozenten ausgedrückt nahm Christian also an fabelhaften 97,3% aller Meisterschaftsbegegnungen in fünf Jahren teil! Auf dem 4. Platz findet sich unser Oldie Steffen Bitsch (129/128/ 1), gefolgt von Stefan Bollenbacher (127/127/0). Danach kommen Thomas Löber (124/123/1), Sascha Fritz (115/82/33) und auf Rang 8 mit Markus Rheinheimer der erste Spieler unserer Reservemannschaft, der die 100-Spiele-Grenze schafft (109/5/104). Ihnen folgen Christian "Jupp" Jänchen (108/4/ 104) und der unermüdliche Dominik Sander (101/ 39/62). Mithin sind es immerhin 10 von insgesamt 90 eingesetzten Akteuren, die es auf über 100 Meisterschaftsbegegnungen bringen. Jeweils nur einen Einsatz in der 1. Mannschaft in den fünf Jahren hatten Holger "Hermann" Germann, J. Golkowski (plus 2 Einsätze in der Reservemannschaft), Harry Hirsch (plus 12) und Hans Niebergall (plus 1). Nur einmal in der 2. Mannschaft spielten Steffen Bitsch (plus, wie schon erwähnt 128 Einsätze in der 1.), Ralf Braun (plus 48), Franz Federau, Johannes Heidrich (plus 28), Thomas Löber (plus 123), Hans Niebergall (plus 1) und Christian Schott.

Insgesamt gibt es mit Holger Germann, Franz Federau und Christian Schott also drei Spieler, die aus den unterschiedlichsten Gründen jeweils nur eine Punktbegegnung in fünf Spielzeiten absolvierten.

Und nun zu den Durchschnittswerten! Im Rahmen der 1. Mannschaft spielten 57 Akteure, die es insgesamt auf 1.963 Einsätze bringen. Im statistischen Mittel wurde also jeder Spieler 34,4-mal eingesetzt. Mit anderen Worten, in fünf Punktrunden bei, im Fall der 1. Mannschaft, maximal möglichen 150 Spielen (30 pro Saison) nahm jeder eingesetzte Spieler durchschnittlich an 34 Begegnungen teil. Für die 2. Mannschaft ergeben sich folgende Zahlen: 76 eingesetzte Spieler bei insgesamt 1550 Einsätzen macht einen Durchschnitt von 20,4 Einsätzen. Zusammengefasst trugen 90 Fußballer in beiden Teams ihre Haut für den TuS Bedesbach-Patersbach zu Markte. Sie agierten in insgesamt 3513 Einsätzen, was einen Mittelwert von 39 Spielteilnahmen für jeden bedeutet.

In diesen fünf Jahren erzielte die 1. Mannschaft insgesamt 357 Tore, was einen Schnitt von 71,4 pro Saison oder 2,4 pro Spiel ergibt. Die Treffer wurden von 26 Spielern erzielt (Durchschnittswert: 13,7 pro Torschütze). Einsamer Spitzenreiter ist erwartungsgemäß Steffen Bitsch mit 78 Toren (21.8% aller erzielten), gefolgt von Christian "Lunge" Hemmer (67) und Kopfballungeheuer Dieter Brill (46). Auf den Plätzen mit einer zweistelligen Zahl liegen daran anschließend Thomas Löber (42), Torjägerlegende Rudi Zaharanski (28), Youngster Dominic Heidrich (15), sowie Patrick Weisenstein (14), Torsten Strauss (12) und Stefan Bollenbacher (10).

Bei den Spielen der 2. Mannschaft im gleichen Zeitraum fielen 240 Tore oder im Durchschnitt 48 in jeder Saison. Erzielt wurden die Treffer von insgesamt 46 Spielern, d. h. im Mittel war jeder Torschütze nur 5,2-mal erfolgreich. Deutlich an der Spitze liegt hier Wolfram Gras mit 35 "Buden". Danach folgen mit Harry Schwarz (19), Thorsten Simon (17), Roger Schmitt (14), Sascha Mahler (13) und Markus Rheinheimer (11) fünf Spieler, die jeweils mehr als 9 Treffer erzielten.

Betrachtet man beide Teams zusammen, so bleibt Steffen Bitsch mit 79 Toren (78 in der 1. Mannschaft und 1 in der 2. Mannschaft) unangefochten an der Spitze, gefolgt von Christian Hemmer (67/0), Dieter Brill (46/1), Thomas Löber (42/0) und Wolfram Gras (2/35). Insgesamt fielen in der Gesamtbetrachtung 597 Tore, die von 58 verschiedenen Spielern erzielt wurden. Jeweils nur einen Treffer in fünf Jahren schafften dabei u. a. die heute nicht mehr oder bei anderen Vereinen aktiven Ralf Braun, Marcel Gillenberger, Felix Heidrich, Guido Höbel, Joachim "Joe" Klein, Christian Seitz und Benjamin Spörl.

Kommen wir nun zu dem beim TuS Bedesbach-Patersbach immer sehr präsenten Thema "Verwarnungen und Strafen"! Zunächst einmal die nackten Zahlen: Insgesamt gab es in der 1. Mannschaft in den betrachteten fünf Jahren 384 gelbe, 31 gelb-rote und doch immerhin 22 rote Karten. Das macht zusammen 437 Vorkommnisse in 150 Spielen oder 2,9 pro Spiel, bzw. 7,7 pro eingesetzten Spieler – eine stolze Zahl! Unangefochtener Spitzenreiter in Sachen "Gelb" ist hier Andreas Brill, dessen präzise und unerbittliche Deckungsarbeit, oftmals unter der Zuhilfenahme des "eingesprungenen Bocks" von den Schiedsrichtern unverständlicherweise mit 51 gelben Karten geahndet wurde. Mit einigem Abstand folgen dann die Herren Löber (38) und Bitsch (35), bei denen wohl die meisten "Kartons" dem auf dem Platz niemals still stehenden Mundwerk zuzuschreiben sind. Danach folgen mit Patrick Weisenstein (34), Dieter Brill (32), Christian Hemmer (31) und Stefan Bollenbacher (24) weitere Akteure, die sich ihre Verwarnungen teils durch eine gesund-rustikale Spielweise, teils durch erheblichen Diskussionsbedarf mit den Männern in Schwarz erarbeitet haben. Unter der jüngeren Generation sind es vor allem Carsten Weisenstein (19), Johannes Heidrich (12), Sascha Fritz (11) und Dominic Heidrich (11), die in diesem Bereich zweistellige Werte aufweisen. Auch bei den gelb-roten Karten sind die vorgenannten Herren weitestgehend unter sich. Nach seinem 1. Platz bei den Torschützen belegt Steffen Bitsch mit 6 vorzeitigen Duschgängen auch hier die Poolposition. Dieter Brill und Patrick Weisenstein räumten dreimal früher das Feld, während es die Kollegen Stefan Bollenbacher, Andreas Brill und Carsten Weisenstein im Rahmen der 1. Mannschaft auf jeweils 2 gelb-rote Karten bringen. Mit 3 roten Karten liegt unser Torwartdenkmal Michael Scherne zusammen mit Dieter Brill, der ebenfalls dreimal die Farbe quittierte, in dieser Kategorie an der Spitze. Zweimal tiefrot sahen u. a. Andreas Brill und sein eifriger Schüler Johannes Heidrich. Von denjenigen Spielern, die über 50 Einsätze bei der 1. Mannschaft haben, waren die fairsten Akteure unser ehemaliger Torhüter Patrick Schank (69 Spiele/2 gelbe/0 rot-gelbe/0 rote) Sturmtank Rudi Zaharanski (60/4/0/0) und der heute beim FV Kusel spielende Johann Steuer (83/5/0/0).

Bei der 2. Mannschaft führt unsere Erhebung zu anderen Zahlen. Mit "nur" 143 Verwarnungen hat die Truppe noch nicht einmal die Hälfte der Tickets der 1. Mannschaft eingefahren. Dazu kommen 21 gelb-rote und 8 rote Karten, auch hier in beiden Fällen erheblich weniger als bei dem anderen Team. Zusammen haben wir also 172 einschlägige Vorfälle, was bei 76 eingesetzten Spielern einen relativ niedrigen Wert von 2,3 pro Spieler (gegenüber 7,7 bei der 1. Mannschaft!) ergibt. Dies widerlegt eigentlich das weitläufig verbreitete Vorurteil, dass bei den Reservemannschaften "viel zuviel gemeckert und getreten" wird. Bei der Einzelbetrachtung wird die Liste von unserem jetzigen Vorsitzenden Andreas Leyser mit 19 gelben, 3 gelb-roten und 0 roten Karten angeführt. Vielleicht hat ihn der unvergessene Spruch unseres ehemaligen Präsidenten Willi Ruth geleitet, der einst sinngemäß feststellte: "Was nützt mir der Fairnespokal, wenn ich abgestiegen bin?" Auf den weiteren Plätzen folgen Thorsten Simon (15/1/0), Markus Rheinheimer (10/0/1) und Christian Jänchen (9/1/2), wobei vor allem die letzten beiden mit jeweils 104 Einsätzen wesentlich zum Zusammenhalt und der Entwicklung der 2. Mannschaft in diesen Jahren beitrugen. Unter den fairsten Spielern ist interessanterweise Sascha Fritz, der in 33 Einsätzen noch nicht eine einzige Verwarnung kassierte, während es derer bei seinen Spielen in der 1. Mannschaft immerhin 11 waren. Auch Mario Dick hatte in seinen 22 Begegnungen keine Konfrontationen mit dem Referee. Mit lediglich 5 gelben Karten in 67 Spielen sowie 3 gelben Karten in 64 Spielen outen sich auch Torsteher Udo Schug sowie der stets einsatzbereite Steffen Kreutz überraschenderweise als sehr faire Vertreter des Fußballsports. Je einmal gelb-rot und zweimal rot in fünf Spielzeiten erhielten die Abwehrrecken Christian Jänchen und der Mühlbach-Rückkehrer Carsten Weisenstein.

Letzterer hat es auch in der Gesamtbetrachtung als einziger geschafft, sich in fünf Spielzeiten 4 gelb-rote (3 in der 1., 1 in der 2. Mannschaft) und auch 4 rote (jeweils 2) einzufangen. Trotzdem ist unserem Kultverteidiger Andreas "Bock" Brill (Originalton: "Wer dänzelt, fliehd!") mit seinen 52 gelben, 3 gelb-roten und 2 roten Karten bei insgesamt 144 Einsätzen in beiden Mannschaften der Titel „härtester Mann des TuS“ wohl nicht zu nehmen! Allerdings hat er anscheinend einen potenziellen Nachfolger gefunden. Wenn man nämlich die Gesamtzahl der Verwarnungen und Strafen in Relation zu der Gesamtzahl der jeweiligen Spieleinsätze bringt, ergibt sich ein sagenhafter Wert von 1.8 für unser Nachwuchstalent Johannes "Jojo" Heidrich. Er brachte es immerhin fertig, sich bei 29 Einsätzen (28 in der 1., 1 in der 2. Mannschaft) 12 gelbe, 2 gelb-rote und 2 tiefrote Karten abzuholen – da braucht es uns vor der Zukunft nicht Angst zu werden! Insgesamt kommen beide Mannschaften zusammen in fünf Jahren auf 527 gelbe, 52 gelb-rote und 30 rote Karten.

Und damit sind wir auch schon am Ende der Betrachtung unserer ersten TuS-Statistik angelangt. Wir denken, dass einige Ergebnisse wohl so zu erwarten waren, manch andere kommen sicherlich überraschend. Wie auch immer, wir hoffen, die Leser haben ihren Spaß daran und werden versuchen, ihnen auch zukünftig die ein oder andere statistische Datenaufbereitung zu präsentieren!

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